Als Schule wollen wir, vor allem in der heutigen Zeit, nicht nur Wissen vermitteln, sondern den Lernenden auch ganz praktisch demokratische Werte und Toleranz näherbringen.
Im Rahmen einer Geschichtsexkursion besuchte die Jahrgangsstufe 2 zusammen mit ihren Geschichtslehrerinnen deshalb am 24.09.2024 das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in Frankreich. Zu Fuß ging es zum ehemaligen Lager, das auf 800 Höhenmetern in den wettergeprägten Vogesen liegt. Während des Rundgangs bei kaltem Wind und zeitweise Regen sammelten alle Teilnehmenden sehr eindrückliche und persönliche Erfahrungen über das damalige Leben dort. Individuelle Vorträge der Schülerinnen und Schüler, die mit viel Respekt ausgearbeitet und gehalten wurden, dienten der Vertiefung des Wissens über diese grausame Stätte der deutschen Geschichte und zeugen vom Engagement der Abiturientinnen und Abiturienten und ihrer Sensibilität für dieses Thema.
Die Exkursion nach Natzweiler-Struthof war nicht nur eine Gelegenheit, sich mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte vor Ort auseinanderzusetzen und dabei tiefgreifende Erfahrungen zu machen, sondern auch eine Möglichkeit für unsere Schülerinnen und Schüler, Empathie zu entwickeln und zu erkennen, warum es wichtig ist, das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und sich für eine demokratische und pluralistische Gesellschaft einzusetzen sowie dafür Verantwortung zu übernehmen.
Über diesen besonderen Tag sagen die Teilnehmenden unter anderem:
„Hinter den Zahlen stehen Menschen mit Geschichte, die nicht vergessen werden dürfen. Durch die Exkursion wurde die „abstrakte“ Geschichte plötzlich real und greifbar. Es ist etwas völlig anderes, an dem Ort zu stehen, an dem diese schrecklichen Taten verübt wurden.“
„Für mich war der Besuch emotional, da ich das Gefühl hatte an jeder Stelle die Schreie und Schmerzen der Menschen zu spüren. Auch wenn ich zu der Zeit nicht am Leben war, fühle ich mich trotzdem schuldig für die Grausamkeiten, die den Menschen widerfahren sind.“