An die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 wird in Deutschland seit 1996 erinnert. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog richtete einen energischen Appell an die deutsche Bevölkerung; diese solle sich stets dessen bewusst sein, dass die Erinnerung an den Holocaust nicht enden dürfe. Herzog sah die Deutschen in der historischen Pflicht, auch zukünftige Generationen zur Wachsamkeit zu mahnen, auf dass sich die grausame Singularität des Holocausts niemals wiederhole. Vor diesem Hintergrund und anlässlich des seit 2005 auch international begangenen Holocaust-Gedenktags wurde am 27. Januar 2018 an der Gedenkstätte auf dem Platz neben dem Hotel Adler-Post durch den Schwetzinger Oberbürgermeister Dr. René Pöltl ein Kranz niedergelegt.
Das diesjährige Rahmenprogramm für diesen Gedenktag wurde von Schülerinnen und Schülern der Klasse 9 literarisch gestaltet. Dabei beschrieben Sophie Stechl und Smilla Schlude die Auswirkungen der NS-Herrschaft auf die Region Heidelberg und das gesellschaftliche Zusammenleben. Lennart Laqua ergänzte die Ausführungen seiner Klassenkameradinnen mit autobiographischen Texten des ehemaligen Heidelberger Rabbiners und Universitätsdozenten Fritz Pinkuss. Die einzelnen Passagen des Vortrags wurden durch zeitgenössische Bildern und Fotografien bekräftigt und gaben den zahlreich anwesenden Zuhörern die Möglichkeit, die grausamen Ereignisse der damaligen Zeit auf eindrückliche und beklemmende Art und Weise zu rekapitulieren.
Im Anschluss an den Vortrag gedachten die Anwesenden der Opfer des Holocausts mit einer Gedenkminute. Auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung blieben etliche Besucher vor dem Kranz versammelt und nutzten die Gelegenheit für einen gemeinsamen Austausch von Gedanken, Erinnerungen, stille Anteilnahme oder Danksagungen für die gelungene Vortragsgestaltung an Smilla, Sophie und Lennart.