Am Dienstag, den 26. Februar 2019, besuchten die neunten Klassen eine Aufführung im Alten Saal des Stadttheaters Heidelberg. „Our house in the middle of the street": our house wird "Auerhaus" – ein Roman von Bov Bjerg.
„Du hast die Augen zu und treibst auf deiner Luftmatratze, ein sanfter Wind weht, und du denkst, geil, jetzt lebe ich für den Rest meines Lebens hier in dieser Lagune, in der Südsee. Und dann machst du die Augen auf und merkst, es ist bloß ein Nachmittag am Baggersee, und zack ist der auch schon vorbei".
Frieder ist 17 und hat einen Selbstmordversuch begangen. Sein Psychiater rät ihm dazu, von Zuhause auszuziehen. Frieder möchte aber nicht alleine wohnen und zieht deshalb mit seinem Freund Höppner in das leerstehende Haus seines verstorbenen Großva-ters. Damit Höppner sich nicht alleine um Frieder kümmern muss, nehmen sie auch noch die eigensinnige Vera und Cäcilia, Tochter reicher Eltern, mit. Später stoßen die Pyroma-nin Pauline, die sich bei ihrer letzten Brandstiftung die Haare versengt hat, und der leidenschaftliche Kiffer Harry dazu. Mit Ladendiebstahl und Billigwein, Unsinn und ernsten Gesprächen schlagen sie sich durch das Leben und erfahren zum ersten Mal, was es heißt, Verantwortung zu tragen – für sich selbst, für die Gemeinschaft und für jemanden, der nicht sicher ist, ob er noch weiterleben möchte.
Warmherzig und liebevoll erzählt „Auerhaus" von einer Gemeinschaft ungewöhnlicher junger Menschen, die nicht wollen, dass ihr Leben nach dem Schema „birth, school, work, death" verläuft.
Ekat Cordes, der bereits mehrmals am Jungen Theater Heidelberg inszenierte, bringt den Erfolgsroman von Bov Bjerg in einer eigenen Fassung auf die Bühne.
Obwohl die Schülerinnen und Schüler zunächst verhalten auf den Theaterbesuch reagierten, fanden sie die Thematik gut wie auch unterhaltsam aufbereitet und unterhielten sich auch nach der Inszenierung noch über die Themen Freundschaft, Verantwortung und Erwachsenwerden.