Der Schultag beginnt für Marco wie auch schon vor Corona pünktlich um 8 Uhr. Nur der Wecker klingelt eine halbe Stunde später als früher, denn die Zeit für den Schulweg fällt weg, da Marco sich seit Beginn des Schuljahres im Homeschooling befindet. Per Videoschalte ist er aber trotzdem jeden Tag im Klassenzimmer anwesend. Nach einigen Tests wie dies für Marco, die Klassenkameraden und die Lehrer am praktikabelsten ist, konnte bereits Anfang des Schuljahres ein Weg gefunden werden. „Jetzt fühlt es sich oft so an, als wäre ich tatsächlich vor Ort“, meint Marco, der in die 8. Klasse des Privatgymnasium Schwetzingen geht.
Auch für seine Mitschüler ist die Situation inzwischen zur Normalität geworden. Das iPad, über das Marco zugeschaltet ist, befindet sich an seinem Sitzplatz im Klassenraum. Bei Gruppenarbeiten wandert es einfach mit in die entsprechende Gruppe. Wie es einen Tafel- und Aufräumdienst gibt, gibt es nun auch einen iPad-Beauftragten: Im wöchentlichen Wechsel kümmern sich die Schülerinnen und Schüler darum, dass das iPad morgens abgeholt wird, den Tag über mit der Klasse die Räume wechselt und nach Schulschluss wieder aufgeladen wird.
Derzeit befinden sich in mehreren Klassenstufen des Privatgymnasiums Schülerinnen und Schüler im Home Office, weil sie oder Angehörige im gleichen Haushalt zur Risikogruppe zählen. Je nach Fach- und Unterrichtssituation erfolgt die Einbindung über Videoschalten, Live-Chats oder für den Fernunterricht aufgearbeitete Arbeitsaufträge. Arbeitsblätter und Materialien werden digital verteilt, sodass keine Nachteile im Home Office entstehen. Da alle Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 mit iPads ausgestattet sind, funktioniert dies ohne Probleme.
Dass er inhaltlich etwas verpasst, befürchtet Marco nicht. Trotzdem freut er sich sehr darauf, wenn die Pandemie und die Zeit des Fernunterrichts endlich vorbei sind: „Vor allem auf den Präsenzunterricht! Richtigen Präsenzunterricht mit richtigen Menschen um mich herum!“