Das Schuljahr 2019/20 verbrachte Betty Wüstenhagen (K1) nicht am PGS, sondern an einem englischen Internat in Oakham, etwa eine Stunde von Birmingham entfernt. Von diesen Erlebnissen berichtet sie in diesem PraGmaticuS und kann so vielleicht auch anderen Schülerinnen und Schülern etwas von ihren Erfahrungen mit auf den Weg geben.
PraGmaticuS: Betty, warum hast du dich für ein Internat in England entschieden?
Betty: Um ehrlich zu sein, war ich schon immer begeistert von Harry Potter, und die Vorstellung, ein bisschen Hogwarts-Luft zu schnuppern, hat mich fasziniert. Außerdem gefällt mir das britische Englisch einfach besser und ich war gespannt darauf, die britische Kultur näher kennenzulernen.
PraGmaticuS: Und hat sich deine Vorstellung von Hogwarts ein bisschen bewahrheitet?
Betty: Auf jeden Fall. Das Internat ist in verschiedene Häuser aufgeteilt, jedes Haus hat eine „house mistress“. Es werden gemeinsame Aktivitäten veranstaltet und für einige sportliche und schulische Leistungen bekommt man Punkte. Pro term werden die dann gesammelt und man kann sich so beispielsweise ein gemeinsames Essen oder Ähnliches erarbeiten. Generell sind der Zusammenhalt und die Gemeinschaft in den Häusern wirklich toll. Abends gibt es teilweise gemeinsame Teamspiele und auch sonst hat man immer Ansprechpartner und schnell Kontakte geknüpft.
PraGmaticuS: Inwiefern unterscheidet sich eine englische Schule vom PGS?
Betty: Das britische Schulsystem unterscheidet sich stark von unserem und spezialisiert sich sehr früh. In Deutschland sind wir viel breiter aufgestellt, was Fächer und Inhalte angeht. In England wird sehr viel Wert auf korrektes, wissenschaftliches Arbeiten gelegt, dafür war beispielsweise der Mathe-Unterricht relativ leicht. Und ein großer Unterschied ist, dass wir in England samstags Schule hatten. Ich persönlich finde es besser, breiter aufgestellt zu sein und in vielen verschiedenen Fächern unterrichtet zu werden.
PraGmaticuS: Welche positiven Aspekte hast du aus Oakham mitgenommen?
Betty: Auch wenn das in Deutschland oftmals nicht verstanden wird, hat mir die Schuluniform sehr gut gefallen. Auf den Oberteilen war neben dem Schullogo auch die „house batch“, also das Hauslogo aufgedruckt. Das hat einen sofort zugehörig fühlen lassen. Auch die, ich nenne es immer „positive peer pressure“, also die allgemeine Lernatmosphäre, der sich alle nach dem Unterricht „gefügt“ haben, war faszinierend. Generell war die gesamte Schülerschaft sehr motiviert und leistungsstark. Auch der Fokus auf Sport und die vielen Möglichkeiten, die wir in Deutschland nicht haben, waren toll. Ich war beispielsweise im Sportunterricht segeln.
PraGmaticuS: Kannst du anderen Schülerinnen und Schülern einen Auslandsaufenthalt empfehlen?
Betty: Auf jeden Fall. Nicht nur das Englisch verbessert sich in dieser Zeit natürlich, man verlässt auch automatisch seine Komfortzone und wird selbstständiger. Das ist manchmal etwas beängstigend, aber im Endeffekt nur positiv. Am Anfang prasselt natürlich viel Neues auf einen ein, aber gerade in einem Internat wird man super unterstützt und findet sich sehr schnell zurecht.
PraGmaticuS: Vielen Dank für diese Einblicke, Betty.