Von Politik hatten die meisten Achtklässlerinnen und Achtklässler bis zu diesem Tag nur im Gemeinschaftskundeunterricht und im Fernsehen gehört. Daher war es eine spannende Erfahrung, persönlich und in ungezwungener Atmosphäre mit einem echten Politiker sprechen zu können.
Daniel Born, Vizepräsident des Landtags von Baden-Württemberg, besuchte die beiden achten Klassen des PGS und stand knappe zwei Stunden Rede und Antwort. Der Schwetzinger SPD-Politiker gewährte überraschende Einblicke in das Leben als Abgeordneter. Vor allem zur Arbeit „hinter den Kulissen“ wollten die Schülerinnen und Schüler viel wissen, etwa wie es mit der Verschwiegenheitspflicht aussehe. Es sei durchaus gewöhnungsbedürftig, so Born, „wenn man nach einem ereignisreichen Arbeitstag abends auf dem Sofa sitzt und nicht einmal seinem Partner davon erzählen darf.“
Die Fragen, die von zwei Moderatorinnen und Moderatoren je Klasse sortiert wurden, reichten vom Lieblingsessen bis zu Details zum Digitalpakt für Schulen und der Situation der Geflüchteten in Belarus. Den Beiträgen der Schülerinnen und Schüler stimmte Born teilweise zu, etwa wenn es um eine Stärkung der direkten Demokratie ging, den Vorschlag, weniger Anzüge und mehr Jogginghosen im Parlament zu tragen, lehnte er allerdings augenzwinkernd ab.
Für verwunderte Gesichter sorgte Born, als er das Jugendwort des Jahres „cringe“ nicht nur kannte, sondern auch selbst verwendete. „Wenn Abgeordnete in ihren Büros anfangen, für TikTok zu tanzen, finde ich das sehr cringe“, so Born, der selbst auf Facebook, Instagram und Twitter vertreten ist.
Neben einem großen Lob für die Solidarität in der Pandemiezeit und einer Miniaturversion des deutschen Grundgesetzes hatte er auch einen Appell an die Schülerinnen und Schüler dabei: „Ihr seid gefragt, diese Welt einmal besser zu machen!“