Statt Mathematik, Deutsch und Englisch standen am Mittwoch, den 02.02.2022, Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf dem Stundenplan unserer Schülerinnen und Schüler. Statt ihrer Lehrkräfte referiertenUniversitätsprofessoren, Wissenschaftler, Journalisten, Unternehmer und Politiker beim bereits zweiten„Tag der Umwelt und Ernährung“, der in diesem Jahr sogar größtenteils in Präsenz stattfinden konnte.
In den ersten vier Stunden standen Vorträge und Workshops auf dem Programm. Die über 40 renommierten Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beleuchteten das Thema Nachhaltigkeit aus verschiedensten Blickwinkeln.
Plastikmüll wurde in gleich mehreren Vorträgen als eines der Hauptprobleme der Umweltverschmutzung identifiziert. Die Biologen Jonas Custers von der Universität Utrecht und DarjaRibaric, die bei einer kroatischen Delphinforschungsstation arbeitet, konnten die Auswirkungen anschaulich an der Delphinpopulation in Istrien aufzeigen.
Ein weiteres zentrales Thema war die Mobilitätswende.Ulrich Höpfner vom Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung referierte über die Möglichkeiten der Elektromobilität, ehe der Aachener Student Daniel Pujula den Schülerinnen und Schülern der Kursstufe 1 von seinen Erfahrungen im „Team Sonnenwagen“ berichtete, mit dem Studierende jährlich im Rahmen der World Solar Challenge mit selbst gebauten Solarfahrzeugen tausende Wüstenkilometer zurücklegen.
Auch nachhaltige Ernährung stand im Fokus. Daniel Born, Vizepräsident des Baden-Württembergischen Landtags, bereitete gemeinsam mit den achten Klassen in der Schulmensa ein nachhaltiges Porridge aus regionalen und fair gehandelten Zutaten zu und Hannah Walter von der AOK gab den Neuntklässlern interessante und schmackhafte Einblicke in die Welt der gesunden Ernährung.
Nachhaltigkeit sei dabei auch eine ethische Frage, hoben mehrere Referentinnen und Referenten hervor. Dr. Lukas Annesservom Friedrich Miescher Institute for Biomedical Researchging beispielsweise der Frage nach, inwiefern Tierversuche zur Erforschung von Corona-Impfstoffen legitim sind.
Am Nachmittag konnten die Schülerinnen und Schüler das Erlernte vertiefen und kreativ anwenden. Für die Fünft- und Sechstklässler wurden spielerische Formen gefunden, etwa das Basteln von Ozean-Kunstwerken aus selbst gesammeltem Plastikmüll. Die Kursstufenschülerinnen und -schüler erstellten eigene TED-Talks und konnten an Stationen im ganzen Schulhaus die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele näher kennenlernen.
„Der Umwelttag ist eine wertvolle Ergänzung zu unserem PGS-Sozialcurriculum“, erklärt die betreuende Lehrkraft Angelika Rüger, die gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Umweltteams bereits viele nachhaltige Aktionen geplant hat, etwa die Einführung eines schuleigenen Umweltshops, „bei uns sind in jedem Jahrgang 1-2 Stunden pro Woche fest für soziales Lernen und gesamtgesellschaftliches Engagement auch in Projekten außerhalb der Schule verankert. Das Umweltteam ist dabei nur eine logische Fortsetzung – als eine der Plattformen, wo unsere Schülerinnen und Schüler ihre gesammelten Ideen in die Tat umsetzen können.“
„Wir freuen uns sehr über die große Bandbreite an Expertinnen und Experten, die wir gewinnen konnten“, stimmt ihr Schulleiter Jörg Bader zu, „und das große Engagement unserer Schülerinnen und Schüler, die schon seit vielen Wochen mit der Planung beschäftigt waren und die Moderation der Veranstaltung übernommen haben.“
„Auch für uns als nachhaltiges Unternehmen ist eine solche Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit, Zukunftsthemen den jungen Menschen nahezubringen, die mit den Folgen des Klimawandels leben müssen“, betonte Nora Krogoll von der Energiegenossenschaft Bürgerwerke, die in ihrem Vortrag die Handlungsmöglichkeiten von Individuen auf dem Weg zur Energiewende hervorhob.
Am Ende des Tages konnten die Schülerinnen und Schüler des PGSviele Anregungen und Ideen mitnehmen. Angelika Rüger ist zufrieden:„Diese Einblicke sollen ihnen auch bei der beruflichen Orientierung helfen.“